Institut für Wasserwirtschaft, Siedlungswasserbau und Ökologie
 

Modellversuche im Hydrolabor Schleusingen

Im Hydrolabor Schleusingen stehen netto über 600 m² Hallenfläche und über 2000 m² Freifläche für hydraulische Untersuchungen zur Verfügung.

Unsere Modelle können mit einem Durchfluss bis 900 l/s betrieben werden.

Für den Bau der Modelle nutzen wir unsere eigene Holz- und Metallwerkstatt.

Ziele von Modellversuchen

Viele hydraulische Vorgänge sind nur mit Vereinfachungen berechenbar. Infolge der Vereinfachungen, die vor allem den Übergang von der realen dreidimensionalen Strömung auf eine fiktive zweidimensionale Strömung und den Wegfall entweder der Energieerhaltung oder der Impulserhaltung betreffen, ist es erforderlich, bei den Berechnungsergebnissen zusätzliche Sicherheitszuschläge zu berücksichtigen.

Eine Frage, welche mit einem gegenständlichen Modell sicher geklärt werden kann, ist die Energieumwandlung.

Eine Berechnung dieser Vorgänge mit einem mathematischen Modell kann Problemstellen nicht vollständig erfassen. Im gegenständlichen Modell treten diese Stellen jedoch sehr deutlich hervor.

Durch Strömungsvorgänge werden Impulse und Drehimpulse in den Wasserkörper eingetragen, welche auch Rotationsbewegungen erzeugen. Diese können im gegenständlichen Modell sicher erfasst werden.

Bei Untersuchung mit Hilfe eines gegenständlichen Modells ist  der Erkenntnisgewinn erheblich. Insbesondere können durch solche Modelluntersuchungen eine hohe Sicherheit dahingehend erreicht werden, dass keine unvorhergesehenen Strömungsprobleme, zum Beispiel  im Hochwasserfall, den Nutzen ganzer Schutzmaßnahmen in Frage stellt.

Weiterhin werden Eingangswerte für die Planung komplexer hydrotechnischer Anlagen mit einer hohen Sicherheit ermittelt, z.B. zur Reduzierungen von Deichhöhen bei einer entsprechenden Optimierung.

Durch die Tatsache, dass man die Vorgänge im Modell sehen, also sinnlich erfassen kann, steigt die Akzeptanz für die untersuchten Maßnahmen. Diese erhöhte Akzeptanz ist sowohl bei Fachleuten als auch bei fachlich nicht vorbelasteten Bürgern gleichermaßen festzustellen.

Modellversuche


Kalibrierung von Messblenden und Messkästen

Messblenden nach Thomson ermöglichen eine genaue Wasserstands-Abfluss-Beziehung, auch bei geringen Durchflüssen, zum Beispiel die Sickerwassermenge in einer Talsperre.

Die Wasserstands-Abfluss-Beziehung ist abhängig von den Fertigungstoleranzen der Messblende. Geringste Abweichungen vom Öffnungswinkel, der Phasenausbildung und der Oberflächengüte verändern das Abflussverhalten, besonders bei geringen Durchflüssen.

Ein wichtiges Kriterium ist die Gestaltung des Zuflussbereiches zur Messblende. Dafür stehen wir beratend zur Seite!